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A researcher works on the development of an ear implant

Israelische Forscher und Ärzte entwickeln Ohrimplantat für Kinder mit Geburtsfehlern

Ein kleiner Bruchteil von Neugeborenen, ein bis zehn Kinder pro 10.000, werden ohne Ohrmuschel geboren. Für sie und die Eltern ist diese Ohrmuschelfehlbildung eine Katastrophe. Der Geburtsfehler tritt auf, wenn sich die Ohrmuschel nicht normal entwickelt, klein bleibt oder sich nicht richtig bildet. Nicht nur die Ästhetik ist ein Problem, manchmal geht der Fehler auch mit dem Verlust des Gehörs einher. Da die Ohrmuschel aus flexiblem Knorpel und nicht aus richtigen Knochen besteht, wird bei der Rekonstruktion meist hyaliner Knorpel des Patienten benutzt. Dieser findet sich an den Enden der Rippen und trägt zur Elastizität der Wände des Brustkorbs bei. Doch diese Methode bringt Schmerzen und Beschwerden mit sich und birgt das Risiko von Komplikationen. Darüber hinaus verlangt die Herstellung einer Ohrmuschel, die ein identisches Spiegelbild des anderen Ohrs ist, dem Chirurgen sehr hohe Kreativität ab. Nun haben Forscher am israelischen Technion in Haifa und am Scheba-Klinikum Tel Haschomer bei Tel Aviv eine effiziente Technologie zur Herstellung von maßgeschneiderten Implantaten für die Rehabilitation von angeborenen Fehlbildungen am Ohr entwickelt. Dieser Durchbruch der israelischen Forscher wurde gerade in der Fachzeitschrift Biofabrication unter dem Titel „Menschliche Ohrmuschelrekonstruktion“ (auf Englisch: Human-engineered auricular reconstruction, kurz „hEAR“) veröffentlicht. Dabei kommen 3D-Drucker zum Einsatz – unter Verwendung von menschlichen Knorpelzellen und Stammzellen des fetthaltigen Bindegewebes. Der Durchbruch gelang dank der Kollaboration von Prof. Sulamith Lewenberg von der Fakultät für biomedizinisches Ingenieurwesen am Technion und Dr. Schay Isaak Duwdewani, einem erfahrenen Arzt in der Abteilung für HNO und Halsoperationen, der das Labor für Gewebeingenieurwesen am Scheba-Krankenhaus leitet. Das einzigartige Gerüst, das die Bildung einer ästhetisch schönen und stabilen Ohrmuschel ermöglicht, kommt aus einem 3D-Drucker und basiert auf einem entsprechenden CT. Es ist biologisch abbaubar und bildet Knorpel- sowie Stammzellen für mesenchymales Bindegewebe. Das Gerüst hat verschieden große Poren und so können die Zellen dort stabile Knorpel bilden. (i365, VFI News)

„Siehe, Ich will ihr einen Verband anlegen und Heilung bringen und sie heilen, und Ich will ihnen eine Fülle von Frieden und Wahrheit offenbaren.“ – Jeremia 33,6