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Iranian flag flies in front of the UN office building, housing IAEA headquarters in Vienna, Austria

Der Iran wird eventuell direkten Gesprächen mit den USA zustimmen – im Falle eines „guten“ Atomvertrag mit festen Zusagen

Teheran überlegt sich die Teilnahme an direkten Gesprächen mit den USA bei den andauernden Atomverhandlungen in Wien, falls das für einen „guten“ Vertrag nötig sei, wie der iranische Außenminister am 24.1.2022 sagte. „Der Iran spricht derzeit nicht direkt mit den USA“, so Hossein Amir-Abdollahian vor Journalisten. „Falls wir in den Verhandlungen zu einem guten Vertrag mit soliden Garantien kommen und ein Treffen mit den USA erforderlich ist, werden wir das in unserem Arbeitszeitplan nicht ignorieren.“ Der Vertrag von 2015 zwischen dem Iran, den USA, China, Russland, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, bot Teheran Lockerungen bei den Sanktionen an – im Austausch für Einschränkungen beim Atomprogramm. Doch die USA zogen sich 2018 einseitig zurück; Präsident Trump verhängte verschärfte Wirtschaftssanktionen und Teheran hielt sich nicht mehr an die Vereinbarungen. Die neuen, seit 2021 wieder laufenden Wiener Gespräche sollen den Vertrag retten. Die USA sind indirekt beteiligt. Erst hatte der Iran gefordert, die USA müssen ihren Kurs ändern und an den Atomverhandlungen teilnehmen, bevor es in Wien direkte Gespräche zwischen den beiden Erzfeinden geben könne. Derzeit sind nur Deutschland und die vier ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat, also Frankreich, China, Großbritannien und Russland, beteiligt. Zunächst traf man sich im April und dann im November 2021; im Juni waren die Gespräche wegen der Wahl des neuen, ultrakonservativen iranischen Präsidenten Raisi ausgesetzt worden. Letzte Woche warnte US-Außenminister Lloyd Austin, Washington bevorzuge zwar eine diplomatische Lösung, doch wenn der Iran nicht ernsthaft zum Vertrag von 2015 zurückkehren wolle, würden die USA andere Optionen in Betracht ziehen, um den Bau von iranischen Atomwaffen zu verhindern. (Times of Israel, VFI News)