
Israel füllt Kinneret auf
Wenn die Schleusen geöffnet werden, schießt das Wasser in trockene Flussbette. Sein Ziel: der See Genezareth im Norden Israels. Dürre und die wachsende Bevölkerung hatten zu sinkenden Pegel beigetragen. Das eintreffende Wasser ist frisch, von hoher Qualität und teuer. Es stammt aus dem Mittelmeer, wurde entsalzt und über Land transportiert. Jetzt wartet es darauf, den See aufzufüllen, falls dessen Wasserstand weiter sinkt. Mit seinem neuen Wassernetzwerk kann Israel die Wassermenge, die es an seinen Nachbarn Jordanien verkauft, verdoppeln – und zwar im Rahmen einer Vereinbarung über Wasser und Energie. Der Vertrag kam zustande, auch wenn die Beziehung zwischen beiden Länder oft schwierig ist. Der See Genezareth, auf dem Jeschua gemäß den biblischen Aufzeichnungen auf dem Wasser ging, ist das größte Wasserreservoir des jüdischen Landes und stellt für Touristen eine große Attraktion. Rund herum gibt es Hotels, Zeltplätze und saftige Hügel. Der See speist den Jordan, der wiederum ins Tote Meer fließt. Nach Hitzewellen und starken Regenfällen macht der Pegel des Sees immer Schlagzeilen. In den letzten zehn Jahren wurde wegen sehr langen Dürrezeiten und abnehmenden Wasserständen regelmäßig Alarm geschlagen. Darum errichtete Israel eine Reihe von Entsalzungswerken entlang der Mittelmeerküste. Dies hat nun zu der ungewöhnlichen Situation geführt, dass es „zu viel“ Wasser gibt. Das ist allerdings in einer trockenen Region eine gute Nachricht. „All das zusätzliche Wasser, welches die Entsalzungswerke produzieren, können wir ins Wassernetzwerk im Norden und in den See Genezareth einspeisen“, sagt Joab Barkay, der Manager der staatlichen Firma Mekorot. Mekorot ist die nationale Trinkwasserversorgungs-Gesellschaft Israels mit Sitz in Eschkol. (Jerusalem Post, VFI News)