
„Buch der Namen“ aus dem Holocaust soll bei der UNO präsentiert werden
Als Jad Waschem im Jahr 1953 am Abhang vom Herzlberg in Jerusalem zum Gedächtnis an den Holocaust ins Leben gerufen wurde, war den Gründern bewusst, dass die Dokumentierung der Namen der 6 Millionen jüdischen Opfer eine zentrale Aufgabe der Institution werden würde. Anlässlich des Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27.1. präsentiert Jad Waschem erstmals das neue „Buch der Namen“, eine monumentale Installation mit den Namen von 4.800.000 Opfern der Schoa („Katastrophe“). Die Enthüllung wird im UNO-Hauptquartier in New York stattfinden. Danach wird die Installation an ihren endgültigen Bestimmungsort, Jad Waschem, verlegt. Zugänglich gemacht wird sie der Öffentlichkeit dort rechtzeitig zu Jom HaSchoa, dem jüdischen Holocaust-Gedenktag in Israel. Jom HaSchoa ist immer am 27. Nissan (April/Mai). Bei der neuen Installation handelt es sich um eine aktualisierte Version des „Buches der Namen“ von Jad Waschem, welches seit 2017 Teil einer Dauerausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau in Polen ist. Die neue, 2 m hohe und 1 m breite Version umfasst zusätzliche 500.000 Namen. Insgesamt ist die alphabetische Liste 8 m lang und enthält neben den Namen der Opfer, wo bekannt, auch ihr Geburtsdatum und den Sterbeort. Am Ende enthält das „Buch der Namen“ leere Seiten. Sie stehen symbolisch für die rund 1 Million Opfer, die noch nicht eingetragen werden konnten. Der Grund? Das Team, welches die Namen zusammenträgt und in der Datenbank von Jad Waschem archiviert, steht weiterhin vor einer großen Herausforderung. Die Nazis hatten, um alle Spuren ihrer Verbrechen gegen die Menschlichkeit auszulöschen, einen Großteil ihrer eigenen Aufzeichnungen zerstört beziehungsweise die Namen der jüdischen Opfer, besonders in Osteuropa, erst gar nicht registriert. (INN, VFI News)
„Gedenke meines Elends und meines Umherirrens, des Wermuts und der Bitterkeit!“ – Klagelieder 3,19