
„Krieg der Wiederbelebung“
Das israelische Kabinett will den Konflikt mit Gaza von „Eiserne Schwerter“ zu „Krieg der Wiederbelebung“ umbenennen. In den letzten zwei Monaten hatte Netanjahu den zweijährigen Krieg als einen Kampf für die Wiederbelebung der Nation nach dem Massaker vom 7.10.2023 bezeichnet. Befürworter sehen darin die Betonung der Widerstandskraft des Landes nach einem beispiellosen Trauma. Kritiker fürchten, die Umbenennung verschleiere die Rechenschaftspflicht für die anfänglichen Fehler. Die Opposition lehnt die Änderung ab, weil damit die Berichterstattung über den 7.10. umgeschrieben werde. Trauernde Angehörige halten den Zeitpunkt für verfrüht, weil die Überreste mancher Opfer noch nicht zurückgegeben wurden und weil strategische Fragen immer noch ungelöst sind. Mitglieder der Koalition meinen, dass ein offizieller Titel für den Konflikt erst gewählt werden sollte, wenn die Kriegsziele erreicht sind und das Schicksal der Militärstruktur der Hamas geklärt ist. Die Umbenennung wurde offiziell thematisiert, um auf den Übergang von intensiven Kämpfen zur Konsolidierung der Gewinne im Rahmen der Waffenruhe hinzuweisen. Außerdem sind derzeit Zeremonien zur Ehrung der Soldaten ebenso Thema wie die Formalisierung der Aufzeichnungen über den Krieg. Bei der Bevölkerung bleibt er wahrscheinlich als „Krieg des 7. Oktober“ im Gedächtnis haften. Politisch steht Einiges auf dem Spiel: Wie wird sich das Volk an diese Zeit erinnern? Welche Lektionen werden aus dem ursprünglichen Anschlag gezogen? (TOI, VFI News)
„Willst Du uns nicht wieder beleben, dass Dein Volk sich in Dir erfreue?“ – Psalm 85,7