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Iranian women take a picture of a presidential candidate with their mobile phones in Tehran , Iran

Frauen im Iran müssen ohne Schleier mit Joghurt-Angriff rechnen

Ende März verbreitete sich ein Video im Internet wie ein Virus. Zu sehen war darin ein Mann, der zwei unverschleierte Frauen in einem Geschäft in der Nähe der schiitischen Stadt Maschhad mit Joghurt bewarf. Daraufhin sagte der iranische Präsident Ebrahim Raisi am 1.4. live im Fernsehen: „Wenn Leute sagen, sie glaubten nicht [ans Schleiertragen], ... wäre es gut, mit Überzeugungskraft heranzugehen ... Wichtig ist allerdings, dass der Schleier gesetzlich vorgeschrieben ist.“ Die Behörden in einem Ort nahe Maschhad im Nordosten des Landes gaben einen Haftbefehl gegen den Mann heraus, der einer Mutter und ihrer Tochter Joghurt über den Kopf gegossen hatte. Auch gegen die Tochter gibt es einen Haftbefehl, weil sie die Kleidervorschriften missachtet hatte, wie staatliche Medien berichteten. Trotz des Risikos der Festnahme, wenn sich eine Frau nicht an die Kleiderordnung der Sittenpolizei hält, sieht man Frauen ohne Schleier im ganzen Land in Galerien, Restaurants, Läden und auf den Straßen. Laut den Behörden sind die Besitzer des Krämerladens, die sich dem Angreifer entgegengestellt hatten, gewarnt worden. In sozialen Medien kursierten Berichte, wonach das Geschäft geschlossen war, obwohl ihn eine Nachrichtenagentur vor Ort mit den Worten zitierte, man habe ihm erlaubt, es wieder zu öffnen. Er müsse aber vor Gericht noch Erklärungen abgeben. Justizminister Ejei hatte zuvor gedroht, Frauen „ohne Barmherzigkeit“ zu verfolgen, die sich in der Öffentlichkeit ohne Schleier sehen ließen, hieß es in iranischen Medien. (Jerusalem Post, VFI News)

Bitte betet für Schutz für iranische Frauen und Mädchen, die unverschleiert nach draußen gehen. Betet dafür, dass sie nicht dafür bestraft werden, dass sie frei sein und selbst bestimmen wollen, was sie tragen.